Horsti Borsti

Ein Igel auf drei Beinen

Auswilderung unmöglich

Eigentlich sollten Igel in der kalten Jahreszeit friedlich ihrem Winterschlaf frönen und nicht in der Gegend herumlaufen. Nicht so dieser junge Prachtkerl, der die etwas wärmere Zeit Ende Januar nutzte, um irgendetwas Essbares aufzutreiben. Getrieben vom Hunger, wie wir denken, hat er seine Winterruhe unterbrochen, um Kalorien "nachzuladen". Dazu jedoch mußte er nahe ran an die Menschen, denn der Boden war gefroren und die übliche Beute außer Reichweite. Jedenfalls humpelte er Ende Januar in einigen Lichterfelder Gärten herum, um die Laubhügel nach Beute abzuschnuppern. Er humpelte ... Sie haben richtig gelesen. Denn Horsti Borsti, wie wir ihn nannten, hat nur drei Beine. Offensichtlich hat er im Herbst letzten Jahres sein rechtes Vorderbein verloren ...


Er mag damit irgendwo hängen geblieben sein, auch ein Hund oder Fuchs könnten für den Verrlust des Beines verantwortlich sein. Wie auch immer ... im sehr späten Herbst muss er sein Bein verloren haben, weshalb er zu der Zeit sicher weniger fressen konnte, als für einen langen Winterschlaf notwendig gewesen wäre. Deshalb war er unterwegs und wäre sicher bald erfroren. Wenn er nicht zu uns in die Praxis gebracht und hier wie üblich versorgt worden wäre: untersuchen, wiegen, entwurmen, Flöhe bekämpfen ... und dann ab zu unserer "Igelmama" Herta Grunwald. Dort wird er betreut, gefüttert und bekommt natürlich einen warmen und sicheren Platz für den restlichen Winter.

Horsti Borsti wird jedoch nicht wie die anderen Wintergäste im Frühjahr wieder ausgewildert, sondern er wird sein ganzes Leben bei uns und Frau Grunwald bleiben. Denn mit seinen drei Beinen käme er im übertragenen und eigentliche Sinne nicht weit ...