Aquarien-Tipps für Einsteiger

Neun Punkte, die beachtet werden sollten


1. Das Einsteiger-Aquarium
Anfänger sollten nicht zu klein anfangen. Miniaquarien sind vergleichsweise störanfällig und können bei Problemen - etwa mit der Wasserqualität oder der Temperatur - schnell "umkippen". Deutlich stabiler sind die Bedingungen bei Becken ab einem Fassungsvermögen von 100 Litern. Zudem sind Aquarien zwischen 100 und 200 Litern noch relativ preisgünstig zu erhalten. Aufpassen sollte man bei Großbecken. Die werden nicht nur teuer, sondern auch schwer. Ein Wasserbecken mit 400 Litern kommt auf eine halbe Tonne Gewicht. Das hält nicht jeder Fußboden aus.
2. Der Standort
Wohin stelle ich mein neues Aquarium? Vor allem nicht ins pralle Sonnenlicht, da Sie sonst aus Ihrem Fischbecken eine Algenbrutstätte machen. Wichtig ist zudem ein stabiler Untergrund, der sich unter dem Gewicht nicht durchbiegt. Ansonsten droht Glasbruch. Kleinere Unebenheiten können mit speziellen Matten ausgeglichen werden. Lärm ist schließlich tabu. Also keine Stereoanlage beim Aquarium, und das Kinderzimmer ist auch eher ungeeignet.
3. Die Technik
Ohne die richtige Technik - Beleuchtung, Heizung, Filter - geht gar nichts. Für Einsteiger empfiehlt es sich, ein aufeinander abgestimmtes Komplettpaket von einem namhaften Hersteller zu kaufen. Ansonsten muss wohl jeder seinen eigenen Weg finden: Die Meinungen über den perfekten Filter gehen beispielsweise weit auseinander. Während einige Profis auf Filter im Becken schwören, wollen andere nur solche, die außerhalb des Aquariums aufgestellt werden. Letztere lassen sich leichter reinigen. Das Angebot ist reichhaltig und damit leider auch unübersichtlich.
4. Pflanzen im Aquarium
Bevor die ersten Fische ins Wasser gelassen werden können, muss das Aquarium mit Pflanzen bevölkert werden. Denn die sorgen dafür, dass im Wasser genug Sauerstoff ist. Darüber hinaus bilden sie für die Tiere Rückzugsmöglichkeiten. Die Grundregel lautet: Möglichst viele und vor allem auch verschiedene Wasserpflanzen gehören ins Becken. Als ideal gilt, wenn etwa 50 bis 70 Prozent des Beckenbodens von Pflanzen bedeckt sind. Bei der Auswahl sollte man sich von einem Fachkundigen beraten lassen, denn auch Pflanzen stellen Ansprüche an Wasserqualität, Beleuchtung und Temperaturen. Als "einfache" Alternative haben einige Anbieter auch komplette Pflanzenlandschaften im Sortiment.

5. Endlich: die Fische!
Nachdem sie Becken, Technik, Wasser, Grund und Pflanzen beisammen haben, brauchen Sie etwas Geduld. Etwa drei Wochen sollte man dem Aquarium Zeit geben, damit sich das neue Ökosystem in ihrer Wohnung eingependelt hat. Dann können Sie die ersten Fische einsetzen. Aber auch hier gilt: nichts überstürzen! Die Fischbesatzung sollte in mehreren Etappen eingebracht werden. Die Tiere benötigen Zeit, um sich an die neue Umgebung sowie andere Fische gewöhnen. Und wie viele dürfen es sein? Das ist von der Größe des Beckens abhängig und den Fischarten, die sie einsetzen. Manche vertragen sich gut, andere nicht. Beachten Sie, dass ihre frisch gekauften Tiere noch wachsen werden. Daher sollten sie sich auch hier vom Händler beraten lassen. Faustregel: Wenn das Aquarium "voll" wirkt, dann hat es zu viele Fische. Damit neue Fische keine Krankheiten einschleppen, empfiehlt es sich, die Tiere zuerst in einem Quarantänebecken zu halten.
6. Das richtige Futter
Fressen müssen Ihre neuen Mitbewohner natürlich auch. Im Fachhandel finden Sie eine große Auswahl an Futtermitteln. Allerdings sollten Sie Ihren Fischen nur so viel geben, wie sie in wenigen Minuten komplett auffressen können. Futterreste beeinträchtigen die Wasserqualität. Wer will, kann Wasserflöhe und Salzkrebschen auch selbst ziehen und seine Fische damit beglücken.
7. Wasserqualität
Die Qualität des Wassers muss regelmäßig kontrolliert werden. Dafür braucht man aber keine ausgebildete Chemikerin sein. Für die wichtigsten Parameter gibt es Teststäbchen, die einfach ins Wasser gehalten werden können. Alternativ gibt es elektronische Messgeräte, die jedoch recht kostspielig sind. Schließlich können Sie Wasserproben aus dem Aquarium mit speziellen Testsets untersuchen. Achten müssen Sie vor allem auf den Härtegrad des Wassers (ph-Wert), Sauerstoffgehalt und Verschmutzungen durch Nitrit sowie Ammonium. Regelmäßige Wasserwechsel sind Pflicht.
8. Unerwünschte Gäste im Becken
Schnecken und Algen sind die Schrecken vieler Aquarianer, obwohl sich in jüngster Zeit eine größere Toleranz gegenüber Schnecken herausgebildet hat. Manche Schnecken können als schöne und nützliche Aquarienbewohner gehalten werden, die helfen, das Becken sauber zu halten. Wenn sie aber zu viel Nahrung finden, vermehren sie sich übermäßig und werden zur Plage. Vor allem sollte die Ursache der Schneckenplage - zum Beispiel zu großes Nahrungsangebot - abgestellt werden. Gegen die Tierchen hilft Abfischen mit der Hand. Wem das zu eklig ist, der kann auf Schneckenfallen und Kugelfische zurückgreifen. Letztere gelten als natürliche Feinde der Weichtiere. Algen können ebenfalls zum Ärgernis werden, wenn das Aquarium von Sonnenlicht beschienen wird oder wenn die Nitratwerte im Wasser zu hoch sind. Gegen letzteres gibt es Mittel im Handel. Direkt bekämpfen kann man Algen mit bestimmten Fischarten (z. B. Zwerg-Harnischwels), Garnelen und - Schnecken (z. B. die Apfelschnecke).
9. Krankheiten
Kommen leider auch bei Fischen vor. Deshalb sollte man vorbereitet sein. Das heißt nicht, dass Sie alle möglichen Medikamente vorrätig halten müssen. Wichtig ist aber ein Quarantänebecken für die kranken Tiere, damit diese nicht ihre gesunden Fische anstecken. Ein Bad in Salzwasser kann übrigens bei vielen Krankheiten helfen. Ansonsten gibt es Medikamente im Fachhandel. Zudem sollten Sie sich vorab über die von ihnen gehaltenen Tiere und typische Krankheitsbilder informieren.

Zurück zu Tipps & Information