Zecken

Bisse, die krank machen können


Ob wir mit einer Zeckenplage rechnen müssen, hängt von vielen Variablen ab. Wenn Herbst und Winter mild ausfallen und das Frühjahr sich von seiner freundlichen Seite zeigt, dann stehen die Chancen für Zecken gut. Ist jedoch das Frühjahr heiß und trocken, dann kann das die Ausbreitung von Zecken behindern, denn die zur Ordnung der Milben gehördenden Tiere mögen es eher feucht.


Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit geht von durchschnittlich 300 Menschen pro Jahr aus, die nach einem Zeckenbiss an einer  Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) erkranken. Allerdings kann es hier zu großen Schwankungen kommen. Im Jahr 2012 gab es bei den seit 2001 erhobenen Zahlen ein "Allzeittief" mit "nur" 195 Fällen. Danach haben sich laut dem Landesamt die Zahlen wieder auf den Durchschnittswert von etwa 300 Erkrankungen eingependelt. Etwas andere Zahlen hat das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" verbreitet. Dem Magazin zufolge gab es 2011 genau 424 und 2006 sogar 546 Fälle. Auch für 2013 kommt "Der Spiegel" auf etwa 400 Erkrankungen.

Zecken sind nicht nur für Menschen gefährlich, sondern auch für Hunde und freilaufende Katzen. Vergessen Sie daher nicht, ihrem Liebling ein spezielles Zecken-Halsband anzulegen. Doch Vorsicht: Bei diesen Bändern gibt es viele Unterschiede, einige sind wirksamer, andere nicht. Selbstverständlich beraten wir Sie gerne, wie Sie sich und Ihr Haustier vor Zecken richtig schützen.

Zecken beißen sich an ihrem Wirt fest, um Blut zu trinken. Dabei entsteht eine Wunde, die durch im Speichel enthaltene Wirkstoffe offen gehalten wird, so dass Krankheitserreger - zum Beispiel der FSME-Virus - in den Körper des Wirtes eindringen können. Deshalb sollten Zecken immer sofort entfernt werden. Dafür stehen spezielle Zecken-Zangen und Zecken-Haken zur Verfügung. Ziehen Sie die Zecke mit einer leichten Drehbewegung aus der Haut. Dann kontrollieren Sie bitte genau, ob auch der Kopf mit herausgekommen ist. Auf keinen Fall sollte Sie die Zecke mit Flüssigkeiten betropfen, wie es gelegentlich empfohlen wird. Denn dann produziert die Zecke noch mehr Speichel und die Erreger können noch leichter in die Wunde eindringen. Sollten Sie sich unsicher fühlen, lassen Sie sich die Entfernung einer Zecke von uns zeigen.

Diese Krankheiten können von Zecken übertragen werden:
Borreliose: Die Borelliose ist eine chronische Infektionskrankheit die von dem Bakterium Borrelia burgdorferi ausgelöst wird. Als Symptome einer Borrelieninfektion bei Haussäugetieren gelten vor allem verminderter Appetit, Fieber, Müdigkeit, Lahmheit, Bewegungsunlust, Schwellungen der Gelenke, bis hin zu neurologischen Ausfallerscheinungen im Vordergrund.
Babesiose: Babesien sind weitläufig mit der Malaria verwandte Blutparasiten, welche in die roten Blutkörperchen eindringen und sich dort vermehren. Bei einer Erkrankung zeigen die Tiere Fieber, Appetitlosigkeit und Müdigkeit.
Ehrlichiose: Ehrlichien sind ebenfalls, wie Babesien, Blutparasiten, befallen jedoch die Monozyten des Blutes. Erkrankte Tiere leiden an Fressunlust, Fieber, Lymphknotenschwellungen, magern ab und zeigen eine deutliche Blutungsneigung.
Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME): Bei der FSME handelt es sich um eine Virusinfektion mit einem Flavivirus, welches sich in den Speicheldrüsen des Gemeinen Holzbockes (Ixodes ricinus) befindet. Das klinische Bild einer FSME-Infektion äußert sich in Mattigkeit, Fressunlust, Schreckhaftigkeit und neurologischen Ausfällen.

Da man in der Zeckensaison von März bis Oktober auf Spaziergänge schlecht verzichten kann, sollten Sie beim Heimkommen Ihren Hund nach herumkrabbelnden Parasiten absuchen und diese möglichst noch vor dem Festbeißen entfernen. Eine bereits festgebissene Zecke sollte schnellstmöglich fachgerecht entfernt werden. Das ist sehr viel seltener erforderlich, wenn Ihr Hund einen guten Zeckenschutz hat. Für kürzere Zeit wirken äußerlich anzuwendende Präparate ganz ordentlich. Längerfristig empfehlen wir die bereits erwähnten Zecken-Halsbänder, die durchgehend getragen die gesamte Zeckensaison hindurch schützen. Alles andere, was auf dem Markt angeboten wird, wie z.B. ätherischen Öle oder Knoblauchpräparate ist weitestgehend unwirksam und können das Tier sogar nachhaltig schädigen.

Siehe auch: Das gefährlichste Tier Deutschlands